Das Hollywood-Studiosystem verlangte Massenproduktion und Schnelligkeit und zog diese künstlerischen Werten vor. Am treffendsten fasste diese Bedingungen Jack Warner mit seiner Aussage zusammen: “I don´t want it good, I want it Tuesday!“ (Ich brauche das nicht gut, sondern am Dienstag!). Steiner passte sich trotz seiner Anfangsideale an die Erfordernisse des Hollywood-Systems an. Er arbeitete sehr schnell und immer an mehreren Projekten gleichzeitig. Dabei benutzte er immer ähnliche Schemata: Musik deutete die narrativen Grundthemen und Charaktere an, jenen Szenen, bei denen Musik eine besonders wichtige Rolle spielen konnte, zollte er besondere Aufmerksamkeit. Diese Szenen bearbeitete er bis ins kleinste Detail und vertraute ihre Nachbearbeitung nur bestimmten Orchestratoren wie Bernhard Kaun bei RKO oder später Hugo Friedhofer bei Warner Bros. an.
Als der Produzent David O. Selznick 1936 eine eigene Produktionsgesellschaft „Selznick International Pictures“ gründete, ging Steiner zu ihm über. Weil Selznick nicht genug Arbeit für ihn hatte, wirkte Steiner schließlich ab 1936 vorrangig bei Warner Bros., wo er zusammen mit seinem Kollegen Erich W. Korngold zu den führenden Komponisten zählte.
Nach dem Niedergang des Studio-Systems machte er sich selbstständig und beteiligte sich an Projekten, die für ihn interessant genug waren. Steiner bekam immer weniger Aufträge, weil das Fernsehen viele Zuschauer aus den Kinos weglockte und vor allem die symphonische Musik, die in den 30er und 40er-Jahren so populär war, nun altmodisch wirkte und langsam durch elektronische Musik ersetzt wurde. 1959 begann er auch für das Fernsehen zu schaffen. weiter >>> |