Ein ganz anderes Kapitel der Sparte innterhalb der Filmmusik bilden die Song-Komponisten. Das Faktum, dass sie in ihrer Heimat einen künstlerischen Erfolg vorweisen konnten und in den USA bereits bekannt waren, musste nicht viel bedeuten. Denn die Song-Komponisten mussten sich nicht nur dem amerikanischen Musikstil anpassen, sondern auch einen Zugang zur Poetik der englischen Sprache finden, um englische Texte zu schaffen und zu vertonen.

In diesem Zusammenhang sind drei wichtige Song-Komponisten zu nennen, die für den Film schufen: Walter Jurmann, Fritz Spielmann und Robert Katscher. Ihre Schicksale hatten vieles gemeinsam, obwohl der Erfolg in den USA ganz gegenteilig verlief.

Alle drei stammten aus einer nicht-musikalischen Familie, Jurmann und Katscher studierten vorerst keine musikalischen Fächer (Katscher Recht, Jurmann Medizin), aber dank ihrer Begabung und Vorliebe kamen sie zur Musik. Sie zählten zu den bekanntesten deutschsprachigen Song-Komponisten und ihre Lieder waren weltbekannt. Nach Hollywood kamen sie aufgrund des Antisemitismus in Deutschland, da sie jüdische Wurzeln hatten.

Jurmann, Spielmann und Katscher gehörten zu den bekannten Song-Komponisten in Deutschland, die auch für den Film arbeiteten. Katscher verfasste 1936 die gesamte Filmpartitur zum Tanzfilm „Silhouetten“ (Regie Walter Reisch). Sein Lied „Wo hast du die schönen blauen Augen her?“ interpretierte Marlene Dietrich im Film „Wunderbar“, welches in viele Sprachen übersetzt wurde. Spielmann beteiligte sich am Film „Fräulein Lilli“ (1936, Regie Max Neufeld).

Während Katscher und Spielmann dem Krieg entflohen und sich erst später in den USA ansiedelten, fand Jurmann bereits früher dank einer Einladung Arbeit in Hollywood. Katscher konnte sich im Gegensatz zu seinen zwei Berufskollegen kein Standbein aufbauen – er kam nur zu B-Produktionen, und auch sein früher Tod im Jahr 1942 trug mit Sicherheit seines dazu bei, dass er in Hollywoods Filmwelt keinen großen Bekanntheitsstatus erreichte. weiter >>>