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II Entstehung und Entwicklung der Filmmusik

TONFILM
UMWANDLUNGEN IN DEN MUSIKABTEILUNGEN UND IN DER PRAXIS DER STUDIOS     STILE DER FILMMUSIK
KOMPONISTEN IN HOLLYWOOD – BEDINGUNGEN IN DEN MUSIKABTEILUNGEN DER STUDIOS
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MODERNE TENDENZEN IN DER FILMMUSIK
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Die 30er-Jahre in Hollywood waren die beste Zeit, als Filmkomponist Karriere in Hollywood zu machen. Die Filmmusik als Kunst und neues Phänomen des Films stand am Anfang seiner Entwicklung und eröffnete ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. Die Realität des Filmgeschäfts war allerdings sehr hart.

BEDINGUNGEN IN DEN MUSIKABTEILUNGEN DER STUDIOS

Filmmusik-Schaffende wurden nur als Fachleute, nicht als Künstler begriffen, die Komponisten mussten ihre Musik den kommerziellen Werten und dem Wunsch des Produzenten unterordnen. Sie sollten eine höchst universelle Musik komponieren, damit sie beliebig verkürzt, verschoben oder wiederholt werden konnte. Die Musik sollte dem Publikum klar zusagen und sich an Stereotypen orientieren. Musiker und Komponisten arbeiteten allerdings oft unter großem Druck, da die Musik stets erst in der Nachproduktion erarbeitet wurde. Verspätete sich die Produktion des Films, so wirkte sich die verlorene Zeit auf die Nachproduktion in der Musikabteilung aus. Da die Premieren-Termine fast immer vorgegeben und die Produzenten bestrebt waren, diese einzuhalten, mussten die Musikabteilungen oft innerhalb von einigen Tagen musikalisches Material bereitstellen, wofür sie normalerweise ein ganzes Monat oder mehr gebraucht hätten. Der Vorteil dieser Arbeitsweise war hingegen, dass sie so die Musik zum fertigen Bild verfassen und diese den Szenen anpassen konnten. War der Film letztendlich ein Misserfolg oder tauchten Mängel auf, so wurde dies oft auf die Musikabteilung abgewälzt, weil man der Meinung war, es sei Aufgabe der Musik, das richtige Tempo zu finden und Emotionen aus dem Bild adäquat umzusetzen.

In den ersten Jahren des Tonfilms wurde im Abspann des Films lediglich der Direktor der Musikabteilung genannt. Viele von den in Europa, bzw. Deutschland oder Österreich bekannten und erfolgreichen Musikern, die vor Hitler flohen, schafften es, in Hollywood nur als Orchestratoren, Arrangeure etc. zu arbeiten, ohne im Film selbst erwähnt zu werden. Das führte teils zu großen Enttäuschungen – man hätte sich von der Filmindustrie mehr erwartet, und so zogen sich viele zu Beginn des Niedergangs der Studios aus dem Business zurück. Solche Schicksale betrafen die Mehrheit der Komponisten.

Einen großen Vorteil hatten dagegen jene Komponisten, die wie beispielsweise Max Steiner oder Hugo Riesenfeld bereits in der Stummfilmära in die USA kamen, oder zumindest noch vor der Emigration in Hollywood wirkten, wie z. B. Erich Wolfgang Korngold oder Ernst Toch. Schwieriger hatten es da jene Künstler, die sich erst am Ende der Goldenen Ära in Hollywood niederließen, wie dies etwa bei Ernest Gold der Fall war. weiter >>>

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