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I Amerikanische Filmindustrie versus Europäischer Avantgarde-Film

EMIGRATIONSWELLEN     „HOLLYWOOD'S GOLDEN AGE”    UFA vs STUDIOSYSTEM / KUNST vs INDUSTRIE

In der Frühgeschichte des Films lässt sich in der europäischen Filmindustrie eine stärkere Entwicklung feststellen als in der amerikanischen – viele wichtige Formen des Films entstanden in dieser Zeit in Europa. Durch den Ersten Weltkrieg wurde diese aussichtsreiche Weiterentwicklung jedoch behindert und so übertraf der amerikanische Film bald den europäischen. Der Eintritt des amerikanischen Films verstärkte wiederum den Aufschwung des amerikanischen Studio-Systems und die Bildung des „Filmparadieses” Hollywood. Damit begann die amerikanische Filmwelt schließlich konkurrenzlos zu werden, und so war es nicht weiter verwunderlich, dass die ersten europäischen Filmschöpfer ihr Glück bei den größeren Filmgesellschaften in Amerika suchten.

Der wirkliche Boom trat jedoch erst mit dem Tonfilm auf. Mit der Etablierung des Studio-Systems befand sich die amerikanische Filmindustrie in den 1920er-Jahren in ihrer wichtigsten Phase innerhalb der Geschichte des amerikanischen Films. Die Mehrheit der erfolgreichen europäischen Filmemacher emigrierte früher oder später nach Amerika, bzw. direkt nach Hollywood. weiter >>>

MINI-GLOSSAR

Frühgeschichte des Films: Gerechnet meist ab 1895, der ersten Filmvorführung der Brüder Lumière (Auguste, 1862–1954 und Louis Jean 1864–1948) in Paris.

Formen des Films: Neben dem Film als Medium der Abbildung der Realität (die Brüder Lumière selbst verstanden ihn etwa als erweiterte, bewegte Fotografie), wurde der Film bald auch in seinen experimentellen Dimensionen entdeckt (wie die Stop Motion Technik durch George Meliès, 1861–1938) und als erzählerisches Medium.

Hollywood: Ab 1910 zogen Filmschaffende in den Stadtteil Hollywood von Los Angeles. Ein Hauptgrund waren die südlichen Lichtverhältnisse, Dreharbeiten waren in den Anfängen des Films hauptsächlich bei gutem gleichmäßigem Tageslicht überhaupt möglich. Hollywoods Golden Age >

Stummfilm: Als Stummfilmzeit wird die Zeit von 1895 bis 1927 bezeichnet, in der es noch nicht möglich war, Filmmaterial technisch mit einem vorproduzierten Ton zu verknüpfen.

Tonfilm: Ab 1927 gab es Verfahren, um Filmmaterial mit wiederholbarem, synchron zum Film ablaufendem, später auch direkt am Film angebrachtem Ton zu versehen (Lichtton, Magnetton).

Studio-SystemUm 1920 entstanden durch Zusammenschlüsse und Übernahmen einige wenige mächtige Unternehmen, deren wirtschaftliche Macht daher rührte, sowohl die Produktion von Filmen, den Filmverleih als auch den Kinobetrieb zu kontrollieren. Dazu gehörten fünf große Firmen, die Majors oder Big Five, und drei kleinere Unternehmen, die Little Three. Die Majors waren Paramount Pictures, 20th Century Fox, Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), Warner Bros. und RKO Pictures (Radio Keith Orpheum). Ebenfalls integriert waren die Little Three, Columbia Pictures, Universal Pictures und United Artists. Da diese keine eigenen Filmtheater besaßen, hatten sie allerdings nur geringeren Einfluss.

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